Die Haselpollen fliegen wieder
- die Baumpollensaison hat in Berlin/Brandenburg zögerlich begonnen
Abb. oben und unten: Blütenstände der Gemeinen Hasel (Corylus avellana) am 22.01.2022 in Berlin-Schöneberg (Foto: S. Göbel, G. Hanf)
10 Fakten zur Haselpollen-Allergie und -Kreuzallergie:
- Witterungsbedingt hat der Haselpollenflug 2025 nur zögerlich begonnen
- Das Major-Allergen Cor a 1 ist in diversen Varianten sowohl in den Pollen als auch in der Haselnuss vorhanden
- Cor a 1 gehört zur Familie der PR-10-Proteine (Bet v 1 – Homologe); gemeinsames Merkmal ist eine ähnliche Struktur und Ähnlichkeit zum Major-Allergen Bet v 1 der Birkenpollen Vermutlich stellt Bet v 1 in unseren Breiten die primäre Sensibilisierungsquelle für Baumpollen-Allergiker dar
- Durch Kreuzreaktionen (IgE-Bindung ähnlicher Proteine, z.B. aus der Gruppe der Bet v 1-Homologen) entwickeln viele Birkenpollen-Allergiker auch durch die Blüte von Hasel, Erle, Buche, Hainbuche und Eiche allergische Symptome
- Bet v 1-bedingte Kreuzreaktionen sind in Nord- und Mitteleuropa die häufigste Ursache von Nahrungsmittelallergien im Erwachsenenalter
- Nach Genuss roher, ungegarter Hasel-, Walnüsse u. ggfs. Mandeln, Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen, Pfirsiche, Aprikosen, Kiwi, Feigen, Karotten, Sellerie und Soja lösen darin enthaltene Spuren der Bet v 1-homologen Proteine häufig lokale Beschwerden in Mundhöhle und Rachenraum, manchmal auch schwere, bedrohliche allergische Reaktionen aus
- Die genannten pflanzlichen Lebensmittel werden im gegarten Zustand meistens gut vertragen (sofern sie ausreichend erhitzt wurden!)
- Sollten z.B. auch gegarte, geröstete Haselnüsse schwere Reaktionen provozieren, sind wahrscheinlich stabile Speicherproteine der Haselnuss (Cor a 9, Cor a 11 oder Cor a 14) die verantwortlichen Allergene
- Die betroffenen Haselnuss-(Speicherprotein)Allergiker – zum Glück nur wenige! - sind stärker gefährdet als der klassische Birken- und Haselpollen-Allergiker mit seiner Kreuzallergie (s.o.), - sollten auch Spuren von Haselnüssen, geröstete, verarbeitete Haselnüsse bzw. entsprechende Produkte (inkl. Schokolade u. Nusscremes) vermeiden,
- sorgfältig die Zusammensetzung verpackter Lebensmittel prüfen und immer eine Notfallapotheke mit eine Adrenalin-Autoinjektor mit sich führen und sofort einsetzen, falls versehentlich doch einmal eine Haselnuss verzehrt wird und eine schwere Reaktion droht